Großbaustelle Halle

Die Großbaustelle nahe dem Riebeckplatz in Halle geht dem Ende entgegen. Die Naumburger Bauunion, als Unternehmen aus dem Burgenlandkreis führt seit letztem Jahr in Halle in der Merseburger Straße Nord im Rahmen des Stadtbahnprogramms eine Kanalbaumaßnahme für Mischwasser durch. Mit einem Gesamtvolumen von über 4,6 Millionen Euro wurden auf einer Länge von 500 Metern neue Rohre unter der Straße verlegt.

Das Großprojekt beschäftigt seit nunmehr zehn Monaten das Team um Mario Schellenberg, Bauleiter der Naumburger Bauunion vor Ort. „ Die Baustelle hat uns einiges abverlangt, doch selbst ein Tag vor Weihnachten konnte ich auf mein Team zählen“; so Schellenberg zurückblickend.

Da in der Merseburger Straße neben dem Autoverkehr auch Straßenbahnen fahren, fanden die ersten Arbeiten im Juni 2017 im Gleisbereich und der Fahrbahnleitung statt.

Besonderheit der Gesamtbaumaßnahme in der Merseburger Straße für das Team der Naumburger Bauunion ist, dass die Bauarbeiten während des halbseitig eingeschränkten Autoverkehrs und des regelmäßigen Straßenbahnverkehres durchgeführt wird.

Ständig rollen die Straßenbahnen nur wenige Meter an den Mitarbeitern und den Baufahrzeugen  vorbei. Da ist permanent höchste Aufmerksamkeit gefragt. Immer wieder kreuzen Fahrgäste trotz Absperrung die Baustelle, um zur Haltestelle der Bahn zu gelangen, steigen über Kabel, Erdhügel oder zwängen sich an den Baufahrzeugen vorbei.

Bevor jedoch der Kanalbau Meter um Meter in die Erde gebracht werden konnte, musste auch die letzte Fußgängerbrücke der Stadt Halle weichen. Die Naumburger Bauunion war mit diesem Abriss beauftragt. Für Mario Schellenberg und seine Mitarbeiter vor Ort eine anspruchsvolle Herausforderung. Denn mittels 120 Tonnen Mobilkran wurde der Überbau aus Stahl  in drei Teilen abgebaut. In einer anschließenden Nachtschicht wurden dann die Wiederlager und Treppenaufgänge abgebrochen.

Eine weitere Besonderheit dieser Baumaßnahme ist das Einbringen von Kanalleitungen in neun Meter Tiefe. Dabei haben die Kanalrohre einen Durchmesser von bis zu 1,20 Meter.

Ein Großteil der Kanalrohre wurden dabei in einer geschlossenen Bauweise also unterirdisch verlegt.  Auf der Gesamtlänge der 500 Meter langen Baustelle gab es dafür immer sogenannte Start- und Zielgruben. Diese wurden bis 10 Meter tief als Trägerbohlwand- und Spundwandverbau sowie mittels Gleitschienenverbau hergestellt. Von da aus wurde in neun Meter Tiefe Meter um Meter der Kanal erörtert.

Gleichzeitig wurden im Zuge der kompletten Baumaßnahme diverse Gas- und Trinkwasserleitungen verlegt und neue Baugruben für Hausanschlussleitungen gesetzt.

Der Einbau des insgesamt 90 Tonnen schweren Überlaufbauwerkes bedurfte viel Fingerspitzengefühl. Das schwerste Teil des Polymerbetonfertigteiles wog 60 Tonnen. Mittels Kran wurde dieses knapp neun Meter in die Baugrube gehoben und eingepasst.  Diese Aktion erfolgte in der Nacht, da hierbei die verkehrsberuhigte Zeit genutzt wurde. Dazu kam jedoch, dass die Mitarbeiter unter Flutlicht arbeiteten. Die Mitarbeiter der Naumburger Bauunion zeigten in diesem gesamten Bauvorhaben eine sehr große Einsatzbereitschaft. „Ich bin sehr stolz auch euch“, so Peter Schume, Geschäftsführer der Naumburger Bauunion.

Das Bauvorhaben in der Merseburger Straße in Halle soll im Mai 2018 abgeschlossen sein.

Ein großes Dankeschön geht an die Anwohner, die beteiligten Firmen, die Stadt Halle und den eigenen Mitarbeitern. In der gesamten Bauphase gab es ein sehr gutes Miteinander.